Der Erhalt der Teichkläranlage in Mörlbach- dafür tritt ein Teil der Bewohner des Berger Ortsteil ein. Sie wollen nicht an den Ringkanal angeschlossen werden und sehen keine Notwendigkeit dafür, zudem der Anschluss mit Kosten für die Anlieger verbunden sein wird. Gestern Abend lud die Berger SPD die Mörlbacher zu einer Veranstaltung, um gemeinsam mit dem Bürgermeister Monn und einigen Gemeinderäten die Sachlage zu diskutieren.
Dr. Klemens Finsterwalder, ein Fachmann für Abwasser und Kläranlagen, stellte die Sicht dieser Bürger/innen in einem interessanten Vortrag anschaulich dar. Er lieferte Zahlen und Fakten zu den 37.000 qm Teichfläche in Mörlbach, die sich auf sechs Teiche verteilen (Bild) und erklärte die Funktionsweise der Teichkläranlage – die ein ökologisches und ökonomisches Vorzeigeprojekt sei. Er sehe keinen Grund für einen Anschluss an die Ringkanalisation – die auf eine Trennkanalisation angewiesen sei, anders als die Teichkläranlage. Um diese Teichkläranlage zu entlasten, schlug er den Anschluss des Gewerbegebiets an die Ringkanalisation vor, die Wohnbebauung würde weiterhin durch die Teichkläranlage bedient. Bürgermeister Monn als Vorsitzender des Abwasserverbandes sah die Sache unter anderen Gesichtspunkten: So nehme die Anlage bei Starkregen das Abwasser (auch bedingt durch die fehlende Trennung vom Oberflächenwasser) nicht mehr ausreichend auf, so dass auch Fäkalien und Unrat im Bachhauser Weiher (im Bild Nr. 6) gelandet seien. Zunehmend regenreiche Wetterlagen und die intensive Landwirtschaft machten ein Trennsystem unweigerlich nötig. Bei Trockenperioden könne die Kläranlage, die auf ausreichend Oberflächenwasser angewiesen sei, eine Klärung nicht mehr ausreichend gewährleisten. Wenn aber eine Ertüchtigung der bisherigen Anlage wirtschaftlich und ökologisch vertretbar sei und von den Fachbehörden genehmigt werde, könne man über alles reden, so der Bürgermeister.
Im Herbst wird es nochmal eine Informationsveranstaltung geben, bis dahin hat die Gemeinde die Fakten- und Datenlage ergänzt und kann genauere Angaben auch zu den Kosten machen, die auf die einzelnen Anlieger zukommen werden. Im Zuge der Baumaßnahmen könnte auch der dringend nötige Breitbandausbau vorangetrieben werden. Da blieben die Mörlbacher allerdings skeptisch. Sie wollen auf alle Fälle bei den Vorüberlegungen angehört und beteiligt werden, was ihnen von Seiten des Bürgermeisters auch zugesichert wurde.
Auch wenn die Gegensätze nicht ausgeräumt werden konnten, so herrschte bei Gegnern wie bei Befürwortern die einhellige Meinung vor, dass es sehr hilfreich war, sich im Vorfeld auszutauschen. Man will im Gespräch bleiben.
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