Aktuell
Im Landkreis Starnberg hat sich ein „Aktionsbündnis Radwegbau“ gebildet, getragen von den lokalen Gruppierungen von VCD, ADFC, Bund Naturschutz und Fridays for Future. Unter dem Motto „Mehr Platz für’s Rad!“ hatte das Bündnis zu einer Radl-Demo am 24. Oktober 2020 aufgerufen, die mit einer Kundgebung auf dem Starnberger Kirchplatz endete. Unter den eingeladenen Gastrednern war auch Bernhard von Rosenbladt, Vorsitzender der Berger SPD und Teamchef der „Roten Radler Berg“ beim diesjährigen „Stadtradeln“. Die von den Roten Radlern erstellte Broschüre „Radwege-Check für die Gemeinde Berg“ wird auch überörtlich als beispielhaft wahrgenommen, wenn es darum geht, die Diskussion um Verbesserungen des Radwegenetzes in den Gemeinden voranzubringen.
Rosenbladt kritisierte – wie andere Redner –, dass der 2016 vom Kreistag beschlossene Plan für ein landkreisweites „Alltagsradroutennetz“ in nicht ausreichendem Maße umgesetzt worden sei. „Da stehen viele gute Sachen drin, aber es hilft nicht, wenn sie nur auf dem Papier stehen.“ In Berg sei nun ein erster Schritt voran gemacht worden. Der Gemeinderat hat einstimmig einen SPD-Antrag angenommen, in dem die Gemeinde sich verpflichtet, ein „Radverkehrskonzept“ zu erstellen und mindestens einmal jährlich über Fortschritte zu berichten. „Viele Verbesserungen sind ohne großen Aufwand möglich“, so Rosenbladt. Aber man müsse auch die großen Projekte auf die Agenda setzen, die erheblichen finanziellen und planerischen Aufwand bedeuten. Das sind in Berg vor allem die Verbindungen zum Radwegenetz des südlichen Nachbarlandkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. „Das Starnberger Radwegenetz bricht an den Berger Gemeindegrenzen ab“, so Rosenbladt, „sei es in Allmannshausen (Richtung Münsing) oder in Höhenrain (Richtung Dorfen-Wolfratshausen) oder in Bachhausen (Richtung Icking). Aber ein Radroutennetz braucht durchgehende Verbindungen.“
30 Jahre alt, Juristin und zukünftige Arbeitsrichterin, Bundestagskandidatin für die Landkreise Starnberg, Landsberg/Lech und Germering und Poetry-Slammerin – das ist Carmen Wegge. Genug Power, um sich mit dem über 80jährigen Johano Strasser, Philosoph, Vordenker der SPD und Schriftsteller auf ein Podium zu wagen.
Zunächst ging es in der Mitgliederversammlung der Berger SPD um Politik. Vor über 25 ZuhörerInnnen, darunter auch Bürgermeister Rupert Steigenberger, die sich natürlich alle eisern an die Pandemie-Auflagen hielten, führte Johano Strasser das Interview und Carmen legte ihr umfassendes, politisches Programm dar: Geboren und sozialisiert im SPD-Land NRW, kam sie dann nach Olching und lebt derzeit mit ihrem Mann in München. Die werdende Mutter will Gerechtigkeit und die Schwächsten nicht aus den Augen verlieren – auf dem Arbeitsmarkt, zwischen Männern und Frauen, zwischen Jung und Alt, im Bildungswesen oder auf dem Wohnungsmarkt. Nachhaltigkeit, nicht nur in der Umwelt – v.a. auch in der Sozialpolitik ist ihr ein großes Anliegen. Ob das ohne wirksame Veränderungen des Kapitalismus als Wirtschaftsform möglich sein wird, bezweifeln beide, die junge Kandidatin und der weise Philosoph. So wichtig außerparlamentarische Strukturen wie FFF auch sein mögen, wiesen doch beide auf die gestaltende Rolle der Parteien in Richtung Gemeinwohl hin.
Dann kam die Poesie zu ihrem Recht. Als Poetry-Slammerin lieferte Carmen Wegge einen fulminanten Auftritt mit “Mädelsabend”, einem Text über das “Schlachtfeld Körper” der jungen Frauen hin zur feministischen und emanzipatorischen Aufarbeitung.
Es folgte das Kontrastprogramm von Johano Strasser mit einem berührenden, lyrischen Text. Im Langgedicht “Der Wind” blickt er auf sein über 80jähriges Leben zurück und auf unsere Gegenwart im Hier und Jetzt. Der Band ist illustriert von Juschi Bannaski, und ist erschienen bei edition münchen, ISBN: 978-3-99028-555-8
Ein wunderschöner Abend mit der alten und der jungen SPD!
I
Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Antrag der SPD, ein Radwegekonzept zu erarbeiten, das mehr Sicherheit für den immer stärker werdenden Radverkehr in der Gemeinde bieten soll. Die SPD lieferte der Gemeindeverwaltung eine umfangreiche Vorarbeit in Form einer 60-seitigen Dokumentation über den Zustand der Radwege im Gemeindegebiet und entwickelte Lösungen für eine rasche Umsetzung. Einmal pro Jahr wird der Bürgermeister dem Gemeinderat nun über die geleisteten Verbesserungsmaßnahmen berichten.
Die SPD hat die diesjährige Stadtradeln-Aktion gut genutzt. Mit über 5.000 geradelten Kilometern belegte das SPD-Team den 2. Platz unter 15 teilnehmenden Mannschaften. Zusätzlich hat das Team das Radwegenetz in der Gemeinde unter die Lupe genommen. Ergebnis ist eine 60-seitige Dokumentation mit dem Titel „Radwege-Check für die Gemeinde Berg“, die jetzt vorliegt und breit verteilt werden soll. Bei der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause, am 4. August, wird sie allen Gemeinderatsmitgliedern vorgestellt. Die komplette Dokumentation finden Sie hier: [Radwegecheck | PDF | 6 MB]
Der Radwege-Check umfasst 24 Punkte. 17 davon waren schon Teil des „Alltagsradroutennetzes für den Landkreis Starnberg“ – ein Plan, der 2016 im Auftrag des Landratsamtes erarbeitet und vom Kreistag förmlich beschlossen wurde. Aber bis auf einige kleinere Maßnahmen ist kaum etwas aus dem damaligen Forderungskatalog aufgegriffen und realisiert worden. Also „Ran ans ALLRAN!“ fordern wir ( ALLRAN steht für das sperrige Wort „Alltagsradroutennetz“).
Die schlechte Nachricht: Das Radwegenetz im Berger Gemeindegebiet weist erhebliche Mängel und Schwachpunkte auf. Die gute Nachricht: Eine merkliche Verbesserung ist mit relativ geringem Aufwand möglich.
Untersucht werden vor allem die zwei Hauptrouten entlang den Staatsstraßen ST 2070 und ST 2065: die von Percha/Kempfenhausen nach Allmannshausen/Münsing (Route 1) und die von Berg nach Höhenrain/Dorfen (Route 2). Die größten Mängel und Schwachpunkte gibt es bei Route 2, weil in den Ortsdurchfahrten von Aufkirchen, Aufhausen und Höhenrain Radwege teils gar nicht und teils nur als zu schmale Geh- und Radwege existieren, verbunden mit zu häufig erforderlichen Fahrbahnquerungen für die Radler. Für Teile dieser Strecke hat der ALLRAN-Plan als Lösung vorgesehen, Schutzstreifen für Radfahrer auf der Fahrbahn einzuführen.
Vom Ortsanfang Aufkirchen bis zum Ortsende Höhenrain sollen dort wo es zulässig ist, nämlich innerhalb der Ortschaften, in dieser Fahrtrichtung Schutzstreifen für Radfahrer eingerichtet werden. Für Radfahrer ist die Benutzung verpflichtend, für Kraftfahrzeuge gilt auf den Schutzstreifen Halteverbot. Radfahrer in der Gegenrichtung können weiterhin die schmalen Geh- und Radwege, soweit sie bestehen, benutzen. Dies ist ein Beispiel für eine Verbesserung, die rasch zu verwirklichen ist und wenig Geld kostet.
Die Trauerfeier kann im Live-Stream mitverfolgt werden, am Montag, den 3. August um 10:00 unter www.muenchen.de/trauerfeier