Aktuell
Die BürgerInnen wollen eine lebenswerte , liebenswerte und nachhaltige Gemeinde – und sie wollen mitreden!
Die Gelegenheit wird jetzt geboten, pandemiebedingt erstmal online, längerfristig natürlich (hoffentlich bald) wieder im analogen, gemeinsamen Handeln. Zunächst gibt es eine Einführung von Michael Pelzer, ehemaliger Bürgermeister von Weyarn, der schon vielen Kommunen geholfen hat, eine effektive Bürgerbeteiligung zu organisieren. In zwei Arbeitskreisen Umwelt und Mobilität (weitere werden folgen) sollen Lösungen für Berg erarbeitet werden.
Unter dem Link:
http://us02web.zoom.us/j/85191761263?pwd=ZWV4Vm9WRDNteThHV1cwOTlmanpkZz09
können Sie sich am Donnerstag, den 11.02 um 19:30 einwählen.
Die Gemeinderäte freuen sich über kreative und engagierte Beiträge!
Weitere Infos: www.gemeinde-berg.de
Die Warteliste für Sozialwohnungen im Gemeindegebiet ist lang. Seit Jahren fordert die SPD daher geförderte, und damit günstigere Mietwohnungen. 2016 entschied sich der Gemeinderat für eine Fläche zwischen Aufkirchen und Aufhausen. Der Verband Wohnen, der als Bauherr das Grundstück für einen symbolischen Preis in Erbpacht übernahm, wird darauf 30 barrierefreie Wohnungen errichten. Anfang 2017 lud die SPD direkte Nachbarn und interessierte BürgerInnen zu einer Informationsveranstaltung ein und auch im Gemeinderat wurden mehrfach in öffentlicher Sitzung die unterschiedlichen Entwürfe vorgestellt. Kurz vor Baubeginn regt sich jetzt Widerstand. Aufhauser Nachbarn wollen ein Bürgerbegehren gegen den Standort starten. Man ist nicht gegen Sozialen Wohnungsbau – nur nicht an der vorgesehenen Stelle und schlägt ein Grundstück gegenüber vor (Bild oben). Ganz oben an der Baumreihe soll das Wohnzentrum entstehen – ist das wirklich ein besserer Platz?
Der von der Gemeinde geplante Standort an der Osterfelderstraße befindet sich in einer Senke, so dass die dreistöckigen Baukörper darin nicht in voller Höhe von der Staatsstraße aus sichtbar sind. Dennoch ist es natürlich auch hier ein schmerzhafter Eingriff ins Landschaftsbild.
Beim Standort, der von den Initiatoren eines Bürgerbegehrens vorgeschlagen wird, thronen die Gebäude wuchtig im erhöhten Gelände über der bestehenden Aufhauser Siedlung und würden ein wertvolles Stück bisher freigehaltener Landschaft aufreißen.
Derzeit warten in Berg zu viele BürgerInnen auf eine geförderte Wohnung, z.T. in prekären Verhältnissen und das schon seit etlichen Jahren. Bei Änderung der Planung würden sie noch drei Jahre länger warten – mindestens!
Winterruhe und Corona-Lockdown – wir haben Zeit zum Nach- und zum Umdenken.
Am Ende eines Jahres, das uns allen in Erinnerung bleiben wird, gibt es noch etwas Besinnliches vom Philosophen, Schriftsteller und politischen Essayisten Johano Strasser. Johano Strasser meets Carmen Wegge – Teil 2 – YouTube
Allen unseren Unterstützern, MitstreiterInnen und BesucherInnen unserer website wünschen wir trotz der unsicheren pandemischen Lage ein wunderschönes Fest und ein hoffnungsvolles 2021!
Die Gemeinde Berg erklärt sich solidarisch mit den Geflüchteten auf Lesbos und unterstützt auf Initiative der Berger SPD die Aktion der Gemeinde Tutzing, (“Tutzing hilft im Mittelmeer”).
Die katastrophalen Zustände in den Flüchtlingslagern lassen uns nicht mehr wegsehen. Vor einiger Zeit ist das Lager Moria abgebrannt, und auch in dem neu aufgebauten Zeltlager Tara Kepe vegetieren über 7000 Menschen unter fürchterlichen Bedingungen: Hunger, Kälte und Schlamm, katastrophale hygienische und sanitäre Verhältnisse und jetzt auch noch die Bedrohung durch die Pandemie.
Vor allem die Kinder leiden. Sie sind ohne Schule und Betreuung, Gewalt und Krankheiten ausgesetzt, oft ohne Eltern und Schutz. Was als Durchgangslager gedacht war, ist zum Dauerzustand ohne Perspektive geworden.
Wir dürfen nicht mehr wegsehen und wenn es auch hierzulande viel Leid und Ungerechtigkeit gibt, so befinden wir uns doch (trotz Corona und z.T. überschuldeten Haushalten) in einer überaus komfortablen Lage.
Die Gemeinde Tutzing hat sich bereits im Herbst dazu entschlossen, nicht mehr wegzusehen und die Aktion „Tutzing hilft im Mittelmeer“ ins Leben gerufen.
Wenn nun auch jedes Berger Gemeinderatsmitglied zwischen 1 und 100 € (gerne auch mehr!) spendet, so haben wir bereits einen Sockelbetrag zusammen. (Konto der Gemeinde Tutzing IBAN DE92 7025 0150 0430 5700 44 unter dem Verwendungszweck „Berg hilft im Mittelmeer“).
Unsere Mandatsträger machen den Anfang und wir freuen uns, wenn viele unserer Gemeindebürger dem Beispiel folgen.
Die Aktion läuft noch bis Ende Januar. Bringen wir sie gemeinsam zum Erfolg!
Carmen ist nicht nur eine begabte Jungpolitikerin, sie ist auch in der Poetry – Szene gut vernetzt und macht überwiegend Poems mit politischem und sozialkritischen Inhalten. Ein Ausschnitt: https://deref-web.de/mail/client/uxUy-7tIYwQ/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fyoutu.be%2FZaYJry5oLV0
Zum Interview:
SPD Berg: Die Pandemie hat unser aller Leben verändert, die Drehzahl hat sich verringert, wir sind mehr zu Hause, wir denken vielleicht wieder mehr über Grundsätzliches nach.
Was geht dir denn als Bundestagskandidatin so durch den Kopf?
Carmen Wegge: Mir kommt es oft so vor, als hätte die Pandemie ein Brennglas auf unsere Gesellschaft gelegt. Es ist in den letzten Monaten klar erkennbar geworden, wo wir Probleme und Ungerechtigkeiten haben. Der unterfinanzierte Gesundheitssektor mit seinen schlechten Arbeitsbedingungen, die ungleiche Verteilung von Vermögen oder die systemische Ungleichbehandlung von Frauen sind nur zwei von vielen Dingen, die wir gerade deutlicher als je zuvor beobachten können. Als Bundestagskandidatin erhoffe ich mir, dass unsere Wählerinnen und Wähler erkennen, dass wir nicht schon seit heute die Antworten auf diese Probleme haben und erkennen, dass sie mit anderen Parteien diese Missstände nicht beheben können.
SPD Berg: Du wirst bald zum ersten Mal Mutter. Wie stellst du dir das Leben deines Kinder in 25 Jahren vor?
Carmen Wegge: Wenn ich an meine Tochter in 25 Jahren denke, dann hoffe ich, dass sie ein unbeschwertes Leben führt. Das bedeutet für mich frei von Sorgen über Altersarmut, frei von Angst über den beginnenden Klimawandel und dass sie in der Lage ist, selbstbestimmt und ohne gläserne Decken über ihr Leben entscheiden zu können. Positiv ausgedrückt bedeutet dass, dass sie frei von kapitalistischen Zwängen den Beruf ausüben kann, der ihr auch Spaß macht, wir das 1,5 Grad Ziel eingehalten gaben und zu einer nachhaltigen Lebensweise gefunden haben und sie in einer Welt lebt, in der Gleichstellung und Toleranz wieder eine Selbstverständlichkeit sind.
SPD Berg:
Die SPD macht seit über 150 Jahren Sozialpolitik, auch indem sie versucht, Marktmechanismen zu regulieren. An welchen Stellschrauben sollten wir in den kommenden Jahren unbedingt drehen, oder müssen wir angesichts der ökologischen und sozialen Verwerfungen unsere Art des Wirtschaftens grundsätzlich hinterfragen?
Carmen Wegge: Es würde uns gut tun, unsere Art des Wirtschaftens grundsätzlich zu hinterfragen. Die SPD hat das in ihrer über 150 jährigen Geschichte bereits häufig getan und für sich auch eine Antwort gefunden: den demokratischen Sozialismus. Der Begriff schreckt erst mal viele ab, aber wenn man sich mit ihm beschäftigt, dann sollte er das nicht mehr tun. Der demokratische Sozialismus ist der Gegenentwurf zum Kapitalismus. Hier profitieren nicht einige wenige, sondern Gewinne bzw. Erträge werden gemeinschaftlich geteilt und das System beruht nicht auf der Ausbeutung der Arbeitenden. Mir ist bewusst, dass man nicht mit dem Finger schnipsen kann und dann leben wir in einem gerechteren Gesellschaftssystem. Was wir aber machen können, ist das bereits bestehende weiter zu verändern. Zum Beispiel durch eine Vermögens – und Erbschaftssteuer, durch die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin und die Stärkung der öffentlichen Daseinsvorsorge.
SPD Berg: Was muss ein Sozialstaat im 21. Jahrhundert in einer globalisierten Welt unbedingt leisten können? Carmen Wegge: Zuallererst muss ein Sozialstaat dafür sorgen, dass die in ihm lebenden Bürgerinnen nicht als Bittstellerinnen zu ihm kommen, sondern dass es eine Selbstverständlichkeit ist, nicht in unverschuldete Armut zu geraten. Er muss dafür sorgen, dass Menschen, die aufgrund des technologischen Fortschritts ihre Arbeitsplätze verlieren, weitergebildet werden, um neue Arbeitsplätze zu finden und er muss dafür sorgen, dass wir alle menschenwürdig leben können – auch im Alter. Als Mittel sehe ich hier vor allem eine Mindestrente, ein Recht auf Arbeit in Form einer Jobgarantie und die barrierefreiere Gewährung von Sozialleistungen.
SPD Berg: Wenn du Bundestagsabgeordnete wirst – was würdest du als erstes ändern wollen?
Carmen Wegge: Das ist eine sehr schwere Frage, denn ich möchte ganz schön viel verändern. Als allererstes würde ich aber wohl eine Reform der Sicherheitsbehörden anstreben, damit endlich das blinde rechte Auge verschwindet. Die AFD und andere sind für mich momentan die größte Gefahr für unsere Demokratie und stehen unseren Visionen von einer guten Zukunft allumfassend im Weg.
SPD Berg: Es gibt Gewinner und Verlierer der Pandemie, das wird sich gerade in der Vorweihnachtszeit nochmal deutlich zeigen. Kann es eine Gerechtigkeit geben?
Carmen Wegge: “Eine Gerechtigkeit” kann es nie geben, das habe ich schon während meinem Jurastudium gemerkt. Allerdings kann man die Welt gerechter machen. Und das funktioniert über Umverteilung und Chancengleichheit.
SPD Berg: Danke Carmen für das Gespräch und dir alles Gute für die kommenden Wochen und natürlich für 2021!