So provokant hat Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ (Bund der deutschen kath.Jugend) ihren Vortrag zum ökumenischen Neujahrsempfang in Berg/Aufkirchen überschrieben. Und was die Vertreter der beiden Kirchen und verschiedener kirchlicher Laienverbände zu hören bekamen, wies durchaus Gemeinsamkeiten mit der Programmatik der SPD, ja sogar mit der Linken auf.
Von einer steuerfinanzierten, von allen Berufsgruppen solidarisch getragenen Rente war die Rede, genauso wie von einem bedingungslosen Grundeinkommen. Die jungen Leute werden in unserer alternden Gesellschaft nicht mehr ausreichend Gehör finden, fürchtet die Referentin. Deshalb ist es naheliegend, die Gruppe der Jungen wenigstens bei politischen Wahlen zu stärken und ihnen ein Wahlrecht ab 16 Jahren einzuräumen. In der anschließenden, lebhaften Diskussion vertrat die 29jährige ausgebildete Realschullehrerin (und Mitglied der SPD) selbstbewusst die Haltung des BDKJ zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften („….alle Menschen sind gleichberechtigte Geschöpfe Gottes…“) und die Vorteile der Erziehung für kleine Kinder in der Kita. Alt und Jung dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern gemeinsam sollen sie mit Hilfe einer Politik im Sinne der katholischen Soziallehre (nach ihrem Begründer, dem Jesuiten und Theologen Oswald von Nell Breuning, der übrigens das gleiche Gymnasium in Trier besuchte wie Karl Marx) im solidarischen Miteinander leben. Diese gelebte Solidarität, so Lisi Maier, soll nicht nur bis zu den Landesgrenzen reichen, gerade in Zeiten von Migration- und Vertreibung muss sie europäisch und global verstanden werden.
Papst Franziskus hätte seine Freude daran gehabt!
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