Die Stadt Starnberg und der „Starnberger Dialog“ laden zur Gedenkveranstaltung auf dem Starnberger Kirchplatz ein. Wie jedes Jahr wird auch heuer am 9. November an das Schicksal der Juden und Verfolgten im NS-Staat erinnert. Beginn ist um 17:00.

Der 9. November hat sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingegraben: 1918 rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann vom Balkon des Berliner Schlosses die Republik aus, die dann als Weimarer Republik unterging, 1923 versuchte Hitler von München aus die Regierung zu stürzen, 1938 erlebten und erlitten die Juden in Deutschland die sog. Reichskristallnacht und wer bis dahin noch nicht geflohen ist, versuchte spätestens jetzt, das deutsche Reichsgebiet zu verlassen. 1939 plante der Schreiner Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Hitler, das bekanntermaßen misslang und 1989 fiel die Mauer in Berlin.

In diesem Jahr steht der 9. November in Starnberg unter dem Motto: Gedenken an die Opfer der Euthanasie-Verbrechen. Prominentester Redner wird der ärztliche Direktor des Isar-Amper-Klinikums Haar, Prof. Peter Brieger, sein. Von der damaligen „Irrenanstalt“ Haar-Eglfing wurden über 4000 Menschen mit geistigen Einschränkungen oder psychischen Erkrankungen gemäß den T 4 Programmen in den sicheren Tod geführt (benannt nach der Tiergartenstr. 4 in Berlin, von der dortigen Zentraldienststelle wurde die Ermordung von letztlich 200.000 Menschen in Deutschland organisiert).
Die Kreisarchivarin Dr. Friderike Hellerer hat über die Opfer im Landkreis Starnberg recherchiert. Ihre Ausstellung wird im Foyer der Schlossberghalle in Starnberg gezeigt.

Im Anschluss lädt die Stadt Starnberg zu einem Empfang ins Foyer der Schlossberghalle ein und um 19:00 beginnt das Theaterstück zum Thema von der Theatergruppe des Ernst-Mach-Gymnasiums. Für das Theater in der kleinen Schlossberghalle ist eine Anmeldung erforderlich unter: anmeldung@starnberger-dialog.de

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