Der Postsaal war voll am vergangenen Freitag Abend, als die Berger SPD zur 50-Jahr-Feier geladen hatte. Die Daglfinger Blasmusik heizte trotz der hochsommerlichen Temperaturen nochmal richtig ein und die beiden Vorsitzenden Andrea Galloth und Karl Brunnhuber (Bild) begrüßten die Gäste und führten durch den Abend. Bürgermeister Rupert Steigenberger sprach in seinem Grußwort über das Vertrauen der Bürgerschaft in die Politik, das gerade auch auf kommunaler Ebene so wesentlich für ein gutes Zusammenleben ist und bedankte sich bei der Berger SPD und bei den beiden amtierenden Gemeinderäten Sissi Fuchsenberger und Werner Streitberger für ein langjähriges und konstruktives Wirken in der Gemeinde Berg. Dieses 50-jährige Engagement der SPD Berg hat Bernhard v. Rosenbladt, der insgesamt 21 Jahre als Vorsitzender des Ortsvereins fungierte, in einer 112-seitigen Chronik anschaulich auf dem Hintergrund landes- und bundespolitischer Ereignisse beschrieben. Dabei ist nicht nur eine Chronik der Berger SPD entstanden (durch den Schlussartikel von Johano Strasser “Von Freiheit verstehen wir mehr” auch vor dem Hintergrund der Idee der Deutschen Sozialdemokratie) sondern auch ein Stück Gemeindegeschichte.
Paul Morsbach, der gemeinsam mit Bernhard v. Rosenbladt die Berger SPD 1972 gegründet hatte, schlug daher vor, diesen zum “Ehrenvorsitzenden” zu ernennen und erinnerte v.a. auch an die Verdienste von Maja v. Rosenbladt, die bei dieser Feier leider nicht dabei sein konnte. Dafür erinnerten ihre Fotos in der Chronik und im Postsaal von den Ereignissen und Akteuren über die Jahrzehnte hinweg.
Der Landesvorsitzende und Vorsitzende der Landtagsfraktion, Florian v. Brunn, der als OV-Vorsitzender in den Jahren 1991-1994 seine politische Karriere hier in Berg begonnen hatte, konnte als Festredner gewonnen werden. Und er begann seine Rede mit einem Thema der Bundespolitik, das niemanden unberührt lässt: mit dem fürchterlichen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegen viel mediales Geschnatter von “Experten” und Besserwissern auf allen Kanälen führe Kanzler Olaf Scholz in der Tradition von Willy Brandt und Helmuth Schmidt besonnen und überlegt die Koalition in Berlin und wird so den Schaden für uns auch in Bayern begrenzen können. Daneben dürfen aber die Alltagssorgen der Bürgerinnen und Bürger nicht aus dem Blick geraten: die steigenden Preise, die Wohnungsnot, die Gesundheitsversorgung, der Klimaschutz. Die Antwort der BayernSPD: Ausbau von PV und Windkraft (er freue sich immer, wenn er die Berger Windräder sehe), Ertüchtigung des ÖPNV, Wohnungen bauen, Schulen stärken, tarifliche Arbeitsplätze sichern. Die neue Bundesregierung und ihre Fachminister unterstützen diese Ziele – gerade auch mit viel Geld. Florian v. Brunn wünscht sich ein soziales Bayern und das will er 2023 anpacken, auch mit Hilfe der vielen Ortsvereine. “Und ich bin mir sicher, dass der OV Berg auch in den nächsten 50 Jahren ganz vorne mit dabei ist!”
Der geniale Zitherspieler Josef Brustmann beendete den Abend mit herrlichen musikalischen und kabarettistischen Einfällen.